32 Der Hekla unterscheidet sich in sehr auffallender Weise von fast allen mir bekannten Vulkanen des südlichen Europas namentlich vom Stromboli und Vulcano, von Rocca Monfina und vom Vesuv u. s. w., dadurch, dass er sich als ein charak- teristischer Längenvulkan ausgebildet hat, während jene als Centralvulkane hervortreten. Es erhebt sich z. B. der Vesuv als ein ausserordentlich regelmässiger, vom Wallgebirge des Somma grossem Tlieils umgebener Krater aus jenem weiten durch Eruptionen ausge- füllten Golfe, dessen vormalige Ufer jetzt durch den Lauf des Appeninengebirges von Molo di Gaeta, bis zum Monte St. Angelo bei Castellamare bezeichnet werden. Der Vesuv von jeder Seite gesehen erscheint immer als ein etwa unter einem Winkel von 33° geböschter Kegel von kreisförmiger Basis, der durch den gegen Süden geöffneten Mantel des Somma umgeben wird. Dieselbe Bauart besitzen die Inseln Stromboli und Vulcano, nur finden in den Dimensionen des activen Eruptionskegels zum Wallgebirge (Erhebungskrater) bei den drei genannten Vul- kanen verschiedene Verhältnisse statt. Der Centralkegel des Aetna zeigt jedoch eine etwas abweichende Gestalt und besitzt statt einer kreisförmigen eine elliptische Basis. Erblickt man daher den Aetna in der Richtung seiner Längenaxe, so erscheint er etwas schmaler und steiler, als wenn man ihn normal darauf betrachtet. Der Aetna vereinigt in sich, wie ich dieses später in voller Ausführlichkeit nacliweisen werde, die Eigenschaften der Centralvulkane und der Längenvulkane und bildet gleichsam ein Ubergangsglied zwischen beiden Gruppen. Bei einem Centralvulkan ist die Ausbildung eines Erhe- bungskraters, eines peripherischen Wallgebirges eine notli- wendige Folge der an einen bestimmten Mittelpunkt gebunde- nen vulkanischen Thätigkeit. Bei den Längenvulkanen, bei denen sich dieselbe durch den ganzen Spalt verbreitet, kann daher ein Erhebungskrater nicht zur Ausbildung gelangen. Der Aetna besitzt zwar noch einen Erhebungskrater von

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