68 Stufe von historiographischer Entwicklung aus, würde das Vorkom- men ähnlicher Angaben in Ari’s Schedae, deren Abfassung noch vor die Mitte des XII. Jahrhunderts, also in eine Zeit fällt, in wel- cher höchstens unsre älteste, die HeESarvigasaga geschrieben wurde — um so weniger dagegen angeführt werden können, als die Stellung dieses Büchleins wenigstens den älteren Sagas gegenüber eine völlig vereinzelte und ein gegenseitiges Beziehen durchaus unstatthaft erscheint. Kritische Angaben der Art, wie sie die Skütu- saga enthält, finden sich nicht nur nicht in unsern ältern Sagas, son- dern sie sind auch mit deren ganzem Charakter zu wenig vereinbar, als dass man sie überhaupt liier erwarten könnte. Sie sind es aber zugleich, die in Rücksicht auf die fast wörtliche Uebereinstimmung, die sich zwischen der Darstellung der Geschichte von Glum und Skuta in der Glümssaga und der ihrer Einschiebsel entkleideten in der Skütusaga findet, daraufhinleiten, dass der Verfasser der letztem die erstere vor sich gehabt und seiner Darstellung zu Grunde gelegt habe. Beidemal, sowohl was Thorlauga’s Scheidung als auch die Waffe Fluga angeht, sind die Angaben, welche der Ver- fasser der Skütusaga als abweichende anführt, die von dem der Glümssaga vertretnen. VI. (cap. XVII —XIX. p. 364 — 371.) Eines Herbstes kommen dem Halli zehn bis zwölf Widder .ab- handen; er befragt darüber seinen Sohn Bard und da dieser den Hallvard, einen Freigelassnen Glum’s und Erzieher dessen zweiten Sohnes Vigfus, darob verdächtigt, trägt er ihm auf Jenen Diebstahls wegen zu verklagen. Es geschieht, doch ohne Erfolg; denn Glum, von Vigfus dazu genöthigt, leistet für Hallvard den Eid der Frei- sprechung. Einen oder zwei Winter darauf vermisst Halm wiederum einen Widder und beauftragt wie damals seinen Sohn den Hallvard zu verklagen; Bard sucht ihn auf und schlägt ihm den Kopf ab. Glum mit mässigem Bussgeld für den Getödeten zufrieden gestellt bezahlt auch willig für die durch diesen entwendeten Thiere; um so aufgebrachter ist Vigfus, als er von einer Reise zurückgekehrt den unterdessen vorgefallnen Mord seines Erziehers vernimmt. — Ein Pferdekampf im nächsten Sommer führt Bard und Vigfus als Anfüh- rer der beiden Parteien zusammen; es kommt zu bittern Reden und namentlich trifft Vigfus der Hohn des Bard. In Folge dessen verlässt der gefährdete Bard auf Rath seines Vaters Island und erst nach einem Jahre kehrt er zurück. Da reitet er einmal obwohl gewarnt, nur in Begleitung eines Knechtes in den Wald um Bauholz zu holen; als er den Vigfus gewahr wird, der von seiner Anwesenheit unterrichtet, mit zwei Norwegern auf ihn losreitet, sendet er den Knecht in der

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