loading/hleð
(16) Page 8 (16) Page 8
8 minder ansehnlichen Ahnenreihe oder nach eigenem Verdienste in der Gesellschaft einnahm; es gründete sich hierauf das gegenseitige Verhalten in friedlicher und feindlicher Absicht. Das persönliche Interesse, was sich der eignen Herkunft zuwandte und die Glieder oft weitverzweigter Verwandtschaft mit ihren Thaten und Schick- salen getreu im Gedächtnisse bewahrte, war nicht minder auf die gerichtet, mit denen man sei es durch Heirath, sei es durch Gau- oder Thinggenossenschaft verbunden war. Wie es die Erzählung hervorrief und in ihr seine Befriedigung fand, wahrte es sie zugleich vor jeder Verfälschung und der wohlunterrichtete “Zuhörer, dem treuer und uncntstellter Bericht über die Seinen und die ihm Verbundnen nicht allein aus Pietät sondern auch in politischer Rücksicht von Werth sein musste, übte hierdurch dem Erzähler gegenüber eine gewisse Controle. In dieser Ueberwachung von Seiten der Zuhörer meinen wir zunächst eine jener oben angedeu- teten Schranken erblicken zu dürfen. Wird sie sich auch vorzugs- weise zu der Zeit geltend gemacht haben, in welcher die Erzählung, ihrer Begebenheit noch nahe, unter deren Augenzeugen erst auf- kam, war doch dasselbe Interesse, was schon damals für Sicherung der Wahrheit sorgte, sofern es in jenen verwandtschaftlichen und politischen Beziehungen begründet war, durch die Dauer derselben auch für spätere Zeiten verbürgt. Es begreift sich aber, dass an Orten, wo Viel erzählt, so gern und eifrig gehört wird, neben der lebhaften Theilnahme, die man dem Objecte der Erzählung widmet, sich gewiss auch bald bei dem Erzähler wie dem Zuhörer ein formales Interesse regen werde. Während Anfangs, wo es nur auf die Sache ankam, ein Jeder sich zum Berichten befähigt hielt, reducirt sich dies allmälich auf Einige, die durch häufige Uebung eine besondre Fertigkeit darin erlangt hatten. Das Erzählen wird Gegenstand der Unterhaltung; das Bedürfniss des Hörers nicht mehr auf Belehrung allein, sondern auch auf Vergnügen gerichtet ruft eine entsprechende Darstellung hervor, die wenn der Drang des Erzählers nach Auszeichnmig und die Ansprüche des Zuhörers sich gegenseitig steigern eine gewisse kunstmässige Form annehmen wird. Hat sich aber eine solche erst Anerkennung verschafft, hat eine Begebenheit oder eine Reihe von Begebenheiten eine beifällige Darstellung gefunden, so wird sie vor andern vorgezogen werden und man wird in ihr vorzugsweise die Erinnerung an das Geschehene gewahrt wissen wollen. In dieser Form, die sich gleichsam verhärten wird, wird die Erzählung sich erhalten und durch das feste Gepräge geschützt von Erzähler
(1) Front Board
(2) Front Board
(3) Front Flyleaf
(4) Front Flyleaf
(5) Front Flyleaf
(6) Front Flyleaf
(7) Page [1]
(8) Page [2]
(9) Page 1
(10) Page 2
(11) Page 3
(12) Page 4
(13) Page 5
(14) Page 6
(15) Page 7
(16) Page 8
(17) Page 9
(18) Page 10
(19) Page 11
(20) Page 12
(21) Page 13
(22) Page 14
(23) Page 15
(24) Page 16
(25) Page 17
(26) Page 18
(27) Page 19
(28) Page 20
(29) Page 21
(30) Page 22
(31) Page 23
(32) Page 24
(33) Page 25
(34) Page 26
(35) Page 27
(36) Page 28
(37) Page 29
(38) Page 30
(39) Page 31
(40) Page 32
(41) Page 33
(42) Page 34
(43) Page 35
(44) Page 36
(45) Page 37
(46) Page 38
(47) Page 39
(48) Page 40
(49) Page 41
(50) Page 42
(51) Page 43
(52) Page 44
(53) Page 45
(54) Page 46
(55) Page 47
(56) Page 48
(57) Page 49
(58) Page 50
(59) Page 51
(60) Page 52
(61) Page 53
(62) Page 54
(63) Page 55
(64) Page 56
(65) Page 57
(66) Page 58
(67) Page 59
(68) Page 60
(69) Page 61
(70) Page 62
(71) Page 63
(72) Page 64
(73) Page 65
(74) Page 66
(75) Page 67
(76) Page 68
(77) Page 69
(78) Page 70
(79) Page 71
(80) Page 72
(81) Page 73
(82) Page 74
(83) Page 75
(84) Page 76
(85) Page 77
(86) Page 78
(87) Page 79
(88) Page 80
(89) Page 81
(90) Page 82
(91) Page 83
(92) Page 84
(93) Page 85
(94) Page 86
(95) Page 87
(96) Page 88
(97) Page 89
(98) Page 90
(99) Page 91
(100) Page 92
(101) Rear Flyleaf
(102) Rear Flyleaf
(103) Rear Board
(104) Rear Board
(105) Spine
(106) Fore Edge
(107) Scale
(108) Color Palette


Über die ältere isländische Saga

Year
1852
Language
German
Pages
104


Direct Links

If you want to link to this book, please use these links:

Link to this book: Über die ältere isländische Saga
http://baekur.is/bok/7e5bbd0b-b1f0-48af-8231-98778de34c7f

Link to this page: (16) Page 8
http://baekur.is/bok/7e5bbd0b-b1f0-48af-8231-98778de34c7f/0/16

Please do not link directly to images or PDFs on Bækur.is as such URLs may change without warning. Please use the URLs provided above for linking to the website.