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39 erreichen sucht, so wenig auch letzterem einzelne historische Mo- mente mindestens, durchweg abgesprochen werden können. Durch den Dialog erhält nun die Erzählung eine Lebendigkeit und eine Anschaulichkeit, die, indem sie die Vorstellung von etwas uns durch eines Dritten Vermittlung Dargestellten gar nicht aufkommen lässt, den Eindruck eines unmittelbar vor unsern Augen Geschehenden erzeugt. Und dieser Eindruck durch denüberall vorherrschenden Ge- brauch des Präsens nur noch erhöht, wird es auch rechtfertigen, wenn wir den Sagastil oben als einen dramatisch-epischen bezeichneten. Nichtsdestoweniger giebt sich in der sprachlichen Form eine solche Einfachheit und Ruhe zu erkennen, dass sie mit dem Inhalte so lebendig er uns auch aus ihr entgegentritt, in keinerlei Ueberein- stimmung zu stehen scheint. Ein ähnliches Verhältniss, wie es bei der Charakteristik und dem Dialog rücksichtlich ihres Umfanges zu- der Bedeutsamkeit der Person und Rede obwaltet, findet im Satzbau und überhaupt der syntactischen Fügung nicht statt. Statt dass das Bedeutungsvolle durch einen Hauptsatz, das minder Bedeutende durch Neben- oder Zwischensätze auch äusserlich kenntlich gemacht würde, stehen vielmehr die einzelnen Sätze ohne weitere Rücksicht auf den Inhalt wo nicht asynthetisch, nur durch ,und’ oder ,aber’ verbunden nebeneinander, so dass sie unbeschadet des stilistischen Ganzen ausgehoben oder auch durch neue Einschiebsel vermehrt werden könnten. Man könnte die Er- zählung einer lang ausgestreckten Kette vergleichen, in welcher ein Glied genau so wie das andre aussieht und deren Gewicht Nichts aus der einmal angenommenen Lage zu bringen vermag; die Schil- derung des entsetzlichsten Kampfes und zartsinnigster Handlungen, leidenschaftlichster Reden und gleichgiltigsten Geplauders, Alles fügt sich in dieselbe einfache Redeform. Diese Ruhe zeigt sich auch in der überaus seltnen Anwendung von Bildern und Vergleichungen; von Helga’s Haar heisst es in der Gunnlaugssaga (p. 206): ,es. war so reich, dass es sie ganz verhüllen mochte und so schön, wie Goldfaden;’ Okn sagt zu dem tief gekränkten Blundketil (bbrissaga p. 150):,Du bist so roth wie Blut;’ von Glum’s Thränen, die er vergoss, wenn sein Sinn auf Mord gerichtet war (Glümssaga p. 342): ,sie glichen grossem Hagel;’ — dies die drei einzigen Bilder in allen vier Sagas. Häufiger sind Sprichwörter, obwohl sie eben so selten wie Bemerkungen allgemeinerer Bedeutung der Erzählung eingewebt, in der Regel sich in den Einzel- oder Wechselreden der auftretenden Personen finden. Wiederkehr desselben Ausdrucks und eine gewisse Nachlässigkeit der Rede gehören derselben
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Über die ältere isländische Saga

Year
1852
Language
German
Pages
104


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